Tea-Time auf Japanisch


Tea-Time auf Japanisch - Japans Teezeremonie

„Abwarten und Tee trinken“, dieses altbewährte Sprichwort gilt besonders für die Teezeremonien in Japan, denn dort wird das Heißgetränk mit sehr viel Liebe und Geduld zubereitet. Die meisten Teerituale stehen ganz im Zeichen der Zen-Philosophie.

Die feierliche Teezeremonie blickt im Land der aufgehenden Sonne auf eine lange Tradition zurück und ist tief in der japanischen Kultur verankert. Sie dauert oft mehrere Stunden, der Ablauf ist meist streng vorgegeben und an konkrete Regeln gebunden. Üblicherweise wird die Zeremonie in einem traditionellen Teezimmer mit Tatami Matten abgehalten. Selbstverständlich stehen die Zubereitung sowie der Genuss des japanischen Grüntees dabei im Mittelpunkt. Gleichzeitig geht es bei dem Ritual darum,  sich bewusst Zeit zu nehmen und innerlich zur Ruhe zu kommen, während man die Gastfreundschaft des Gastgebers genießt und würdigt.

Die Geschichte des Tees in Japan

Im 8. Jahrhundert kam Tee von China nach Japan und war zunächst ein Getränk, dass vor allem der Oberschicht als heilendes Getränk vorbehalten war. Während dem Muromachi Zeitalter gewann Tee an Beliebtheit und fand sich bald schon in allen sozialen Schichten wieder. Im Zuge dessen entstanden die ersten Feiern, bei denen die Teezubereitung im Fokus stand. Über die Zeit entwickelte sich die heute bekannte Teezeremonie, die von ihrer Einfachheit und Spiritualität im Zeichen des Zens lebt.

Ablauf einer Teezeremonie

Eine typische Teezeremonie beginnt mit einem Kaiseki Dinner, bestehend aus japanischen Köstlichkeiten, die in mehreren Gängen angeboten werden. Anschließend genießen die Gäste zuerst eine Schale stärkeren Grüntee, gefolgt von einer Schale leichtem Grüntee.

Der Gast, der zum Tee eingeladen wird, schlendert auf einem Gartenpfad, dem Roji, welcher die erste Stufe der Erleuchtung symbolisiert, zum Teehaus. Dort angekommen werden die Hände und das Gesicht gewaschen, um sich von allen schlechten Worten und Taten zu befreien. In der Teezeremonie gibt es übrigens keine gesellschaftlichen Unterschiede. Um dies zu symbolisieren und aus Respekt für den Teemeister und die anderen Teilnehmer wird im Schneidersitz oder auf den Knien Platz genommen.

Der Teemeister bereitet den berühmten Matcha-Tee nach einem strengen Ritual zu. Jede einzelne Handbewegung folgt einem festgelegten Muster. Auch für die Gäste gibt es einige Regeln, von Touristen wird in der Regel aber nicht erwartet, dass sie diese anwenden. Die Schale mit heißem Tee wird von Gast zu Gast gereicht und genüsslich geschlürft. Eine weitere Aufgabe des Teemeisters ist es seine Gäste während der Zeremonie auf den „Way of Tea“  bzw. Weg des Tees zu führen. Dieser geht auf Sen no Rikyu (1522-1591) zurück, dessen Lehren während der Teezeremonie vermittelt werden. Menschen des Tees gelten in Japan als ruhig, gelassen und warmherzig, außerdem verzichten sie darauf, sich in den Mittelpunkt zu drängen.

Japanischen Tee genießen

Als Gast in Japan stehen einem mehrere Möglichkeiten offen, in den Genuss einer authentischen Teezermonie zu kommen, zum Beispiel in japanischen Gärten, Kulturzentren oder natürlich bei einer privaten Teezeremonie. Als „kulturelle Hauptstadt“ bietet sich dabei vor allem Kyoto als geeigneter Ort an, um das feierliche Ritual zu erleben.  

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