Bei all den bunten Neujahres-Leckereien, darf allerdings am Silvesterabend ein bestimmtes und dazu noch recht einfaches Gericht nicht fehlen. Die „Neujahrs“- Buchweizennudeln oder auch toshikoshi soba. Die einzelnen langen, dünnen Nudeln stehen für ein langes, beständiges Leben und symbolisieren so den Wunsch jedes Essenden für die kommenden Jahre. Im historisch geprägten Tokyo gibt es überall noch traditionsreiche Buchweizennudel-Restaurants. Manche von ihnen sind sogar über 170 Jahre alt. Vor solch traditionsreichen Restaurants entstehen am Silvesterabend dann lange Warteschlangen. Die Wartezeit beträgt dabei nicht selten mehr als eine Stunde.
Und so wie bei uns die lauten Feuerwerke die bösen Geister vertreiben sollen, so wird in den Tempeln Japans vor Neujahrsbeginn die Tempelglocke von den buddhistischen Mönchen 108 Mal geschlagen. Der letzte Schlag fällt dabei entweder kurz vor Mitternacht oder auch gleich zu Beginn des neuen Jahres. Da Tokyo eine große Anzahl an beliebten Tempel-/ Schreinanlagen hat, werden sogar in der Silvesternacht öffentliche Verkehrsmittel nach einem Sonderfahrplan eingesetzt, so dass sie bis in die späte Nacht genutzt werden können. Dies ist nicht nur für Einheimische vorteilhaft, auch Touristen nutznießen davon. Auch bieten in Tokyo zahlreiche Tempel den Besuchern kostenlos oder gegen geringes Entgelt die Möglichkeit an, einmalig eine der Glocken zu schlagen. Wer sich also diese Gelegenheit nicht entgehen lassen möchte, sollte sich dort frühzeitig anstellen, denn diese Aktion ist auch unter Japanern sehr beliebt. Auch wenn am Glockenschlagen selbst kein Interesse besteht, so empfiehlt sich dennoch der Besuch eines Tempels oder Schreins um Mitternacht zum Jahreswechsel. In diesen Stunden erlebt man dort nämlich eine besonders mystische Atmosphäre, die durch Stille und Kerzenlichter geprägt wird.