Mit Sake und Postkarten
Shogatsu, das Neujahrsfest, ist die wichtigste Feierlichkeit auf den asiatischen Inseln. Bis 1873 begrüßte man das neue Jahr erst im Frühling, doch durch die Umstellung auf den Gregorianischen Kalender wurde der 01.01., wie in der westlichen Welt, zum Jahresanfang. Über die Jahrhunderte haben sich eindrucksvolle und einzigartige Bräuche entwickelt, die bis heute in der japanischen Neujahrszeremonie zu finden sind. Schon Tage vor Silvester starten die Festlichkeiten mit dem sogenannten „Bonenkai“. Man trifft sich dann traditionell mit Arbeitskollegen und Freunden, befreit sich auf diese Weise von Lasten und Sünden und es sogar ist erlaubt, seinen Kollegen auch mal die Meinung zu sagen, sollen diese doch auch mit guten Vorsätzen in das neue Jahr starten. Natürlich bleibt bei dieser Gelegenheit der ein oder andere Sake (Japanischer Reiswein) nicht aus, wirkt dieser doch entspannend. Ebenso ist es Tradition, dass sich nicht nur der Mensch von dem „Unreinen“ löst, auch das Haus sollte von diesem befreit werden. Anschließend wird das Heim mit klassischer Dekoration geschmückt, um die Jahresgötter entsprechend begrüßen zu können. Hat man als Tourist nicht die Möglichkeit, an diesen Bräuchen teilzunehmen (man putzt ja ungern im Urlaub), so kann man sich trotz allem an der wichtigsten Vor-Neujahrestradition beteiligen: Neujahreskarten an Freunde und Verwandte schreiben. Allerdings müssen diese bis zum 25.12. abgegeben werden, damit das Postamt die millionenfachen Grüße rechtzeitig zustellen kann.