Zur Kirschblüte in Japan

 

Jedes Frühjahr verwandelt sich Japan in ein Meer aus Zartrosa und Weiß. Zwischen Ende März und Anfang Mai – je nach Region – kündigt die Blütenpracht das Erwachen neuen Lebens nach dem Winter an. Städte wie Tokio sind plötzlich kaum mehr wiederzuerkennen – kein Wunder, fast die Hälfte aller Laubbäume, die Japans städtische Grünanlagen zieren, sind Kirschbäume. Interessanter als der Wetterbericht ist für viele Japaner im Frühling die Vorhersage der Kirschblütenfront, die jedes Jahr von Süden nach Norden zieht. In der Tradition des Landes steht die Pflanze für Aufbruch – für einen neuen Frühling nach dem kalten Winter – genauso wie für Vergänglichkeit: Bereits nach rund zehn Tagen werfen die Bäume ihre Blütenblätter wieder ab.

Kirschblüte in Japan: Hanami

In der Zeit dazwischen feiert  Japan Hanami, das Kirschblütenfest. Diese Tradition geht rund tausend Jahre zurück. Heute trifft man sich hauptsächlich in Parks, um unter den blühenden Bäumen bei einem Picknick – oft bis in die Nacht hinein – mit Freunden zu feiern. Um in Tokios Parks ein Fleckchen Rasen zu ergattern, muss man jedoch früh aufstehen: Schon in den frühen Morgenstunden breiten die ersten Gäste ihre Plastikplanen aus. Beschaulich ist ein Picknick zur Kirschblütenzeit in Tokio sicher nicht – ein Erlebnis jedoch allemal.

Wo die Kirschblüte in Japan besonders schön ist

Da die Kirschblütenzeit auch bei Touristen sehr beliebt ist, gilt eigentlich fast überall: Ungestörter Kirschblütengenuss ist nahezu unmöglich. In Kyoto etwa versammelt man sich im Maruyama-Park. Hier steht eine große, beleuchtete Shidarezakura-Kirsche, deren Zweige ähnlich einer Trauerweide nach unten hängen. Nicht verpassen sollte man in Kyoto auch einen Spaziergang auf dem Pfad Tesugaku no michi. Entlang eines schmalen Kanals auf einer Länge von zwei Kilometern reihen sich nicht hunderte Bäume aneinander, sondern auch verschiedene Tempel und Schreine.
Besonders viele Kirschbäume findet man auf dem Berg Yoshina, wo sich rund 30.000 Kirschbäume gruppieren. Rund um die Burg von Matsumoto sind es zwar „nur“ rund 300 Bäume, in Verbindung mit einer der schönsten Burgen des Landes sind die zart blühenden Bäume jedoch besonders reizvoll.

Wer eine Japanreise zur Kirschblüte unternehmen möchte, sollte mit der Planung am besten frühzeitig beginnen – es ist die beliebteste Reisezeit.

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